Wenn wir an Feuersteine denken, dann denken wir automatisch an behaarte Steinzeitmenschen, die in ihrer Höhle sitzen und mit zwei Steinen aufeinander schlagen, um ein Feuer für das erlegte Mammut zu machen. In Wahrheit verwendete man jedoch bis ins 19. Jahrhundert Feuersteine, um Feuer zu entzünden. Das erste Feuerzeug wurde erst 1816 erfunden. Lustigerweise ist das Feuerzeug älter als das Streichholz. Das erste Streichholz wurde nämlich erst 1826 erfunden.

Das Handbuch für die Praxis: Bushcraft Einmaleins

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Titelbild meines Buches Bushcraft Einmaleins – Das Handbuch für die Praxis

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  • Nahrungsbeschaffung und Botanik
  • Knotenkunde und Seilerei
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  • Orientierung ohne GPS
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Welche Arten von Feuersteinen gibt es?

Es gibt verschiedenste Arten von Feuersteinen. Sie unterscheiden sich in ihrer Härte, dadurch eignen sich manche besser zum Feuerschlagen, andere wiederum schlechter.

Flint

Flint ist einer der am häufigsten zu findenden Feuersteine. Er ist grau und oft in der Nähe von Küsten zu finden, zum Beispiel an der Ostseeküste. Er ist sehr hart und eignet sich daher gut zum Feuer schlagen. Dadurch ist er auch für Änfanger gut geeignet. Falls du dir die Suche sparen willst, kannst du welche hier kaufen.

Flint Feuerstein
Andreas Trepte, CC BY-SA 2.5 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5, via Wikimedia Commons

Chert

Chert ist ein roter bis brauner Feuerstein. Er ist nicht ganz so hart wie Flint, dafür ist er jedoch leichter zu bearbeiten als dieser.

Chert Feuerstein
Olga Ernst, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Obsidian

Obsidian hat eine glänzende schwarze Oberfläche, da er aus vulkanischem Gestein besteht. Er ist äußerst scharfkantig und kann deshalb auch perfekt als Werkzeug eingesetzt werden.

Obsidian Feuerstein

Porphyr

Porphyr besitzt eine rote oder violette Farbe. Häufig ist er in Gebirgen zu finden. Er ist weniger hart als Flint oder Chert (dafür jedoch sehr farbenfroh und schön anzusehen)

Porphyr Feuerstein
Hannes Grobe/AWI, CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0, via Wikimedia Commons

Kiesel

Kiesel ist durch seine weiße bis graue Farbe zu erkennen. In Flüssen oder Seen ist er oft zu finden. Auch er ist nicht so hart wie Flint oder Chert, dafür ist auch er leichter zu bearbeiten. Trotz seiner geringeren Härte sprüht er trotzdem genügend Funken, um damit zu arbeiten.

Kiesel Feuerstein
Foto: bicanski

Wie benützt man einen Feuerstein?

In diesem Video seht ihr einen meiner ersten Versuche, mit einem Feuerstein ein Feuer zu machen, seid also nicht zu streng mit mir. In dem Video habe ich die verkohlte Baumwolle auf die Unterlage aus Leder gelegt und dann die Funken mithilfe des Feuerschlägers darauf geschlagen. Die meisten Leute klemmen die verkohlte Baumwolle jedoch zwischen Stein und den Fingern ein, sodass die Funken direkt darauf fallen. Ich fand diese Technik am Anfang schwierig, weil die verkohlte Baumwolle sehr empfindlich ist und leicht zerfällt. Probiert also gerne beide Varianten aus.

Meine ersten Versuche, mit Feuersteinen ein Feuer zu machen

Wo kann man Feuersteine finden?

Die besten Orte um Feuersteine zu suchen sind:

  • Gebirge: Feuersteine kommen häufig in Gebirgen wie den Alpen oder dem Schwarzwald vor. Du kannst sie entlang von Wanderwegen oder auf Berggipfeln finden.
  • Felder und Wiesen: Feuersteine können auch auf Feldern und Wiesen vorkommen, insbesondere in Gegenden, in denen vor langer Zeit Vulkane aktiv waren.
  • Flüsse und Seen: Feuersteine können auch in Flüssen und Seen gefunden werden. Oft werden sie von benachbarten Bergen hinab gespült.
  • Steinbrüche: In manchen Regionen gibt es auch Steinbrüche, in denen Feuersteine abgebaut werden. Diese Steine sind jedoch oft von minderer Qualität und nicht so gut zum Feuer schlagen geeignet.

Achtung: In manchen Gebieten ist das Sammeln von Feuersteinen verboten, speziell in Naturschutzgebieten oder auf privatem Grund. Es ist immer ratsam, die lokalen Gesetze und Vorschriften zu kennen und sich daran zu halten.

Welche Feuersteine sind am häufigsten in der Natur vorzufinden?

Am häufigsten findet man Flint. Dieser graue Feuerstein ist oft im Gebirge zu finden. Es ist ratsam, entlang von Wanderwegen die Augen offen zu halten. Auch auf Berggipfeln kann man das Glück haben, Flint zu finden. Er ist sehr hart und erzeugt dadurch viele Funken, weshalb er perfekt zum Feuer schlagen geeignet ist.

Wie testet man die Qualität von Feuersteinen?

Um die Qualität von Feuersteinen zu testen, kann man sie auf kohlenstoffhaltige Stähle schlagen, um zu sehen, ob sie Funken erzeugen. Man kann auch ihre Härte testen, indem man versucht, eine Kerbe hineinzuschlagen oder zu kratzen. Ein Feuerstein mit hoher Qualität ist besonders hart und wird dadurch wenig Kerben oder Kratzer aufweisen.

Wie oft kann man einen Feuerstein verwenden?

Wie oft man einen Feuerstein verwenden kann, hängt von der Qualität und Härte des Steins ab. Ein hochwertiger Feuerstein wie Flint kann mehrere Hundert Male verwendet werden, bevor er abgenutzt ist. Andere Feuersteine wie Kiesel oder Porphyr können sich schnell abnützen und müssen deshalb häufiger gewechselt oder geschärft werden. Allgemein lässt sich die Nutzungsdauer um ein Vielfaches verlängern, wenn der Stein regelmäßig geschärft wird.

Wie werden Feuersteine wieder scharfkantig gemacht?

Umso schärfer die Kanten von Feuersteinen sind, umso besser lassen sich damit auch Funken erzeugen. Nach einer gewissen Dauer werden diese Kanten jedoch immer runder, wodurch es immer schwieriger wird große Funken zu erzeugen. Um meine Feuersteine zu schärfen, lege ich sie auf die Kante eines Steins oder einer Arbeitsbank. Die Unterlage sollte möglichst hart sein. Dann schlage ich vorsichtig mit einem Stück Eisen oder einem anderen harten Gegenstand schräg auf die Spitze des Steins, sodass diese bricht und erneut eine scharfe Kante bildet.

Manch andere schleifen ihre Feuersteine mit Feilen, was genauso möglich ist. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man weniger Material abtragen muss, um eine scharfe Kante zu erzeugen.

Unterschied zwischen Feuerstahl und Feuerstein?

Ein Feuerstahl ist im Gegensatz zu einem Feuerstein kein natürliches Material, sondern eine Legierung aus Eisen, Cer und anderen Metallen. Ein Feuerstahl erzeugt Funken, indem man eine Schicht davon mit einem harten, scharfen Gegenstand abreibt. Feuerstein hingegen erzeugt selbst keine Funken. Mit einem Feuerstein erzeugt man Funken, indem man kleine Späne von kohlenstoffhaltigem Metall abschlägt, welche sich dadurch in Funken verwandeln.

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